Transline News
Spannende News von Transline und aus der Branche.
Plus Best-Practice Insights für erfolgreiches Global Content Management.
Zurück zur Übersicht

Wie Automatic Post Editing (APE) Übersetzungsprozesse verschlankt

04.11.2025
Mit APE sparen Unternehmen beim maschinellen Übersetzen bis zu 50 Prozent Aufwand – dank smarter KI, die MT-Ergebnisse stilistisch und grammatikalisch aufwertet.
Newsletter
Sie möchten regelmäßig Updates von Transline?
Dann melden Sie sich jetzt kostenlos bei unserem Newsletter an.
Jetzt anmelden
Automatic Post Editing verringert Aufwände um bis zu 50 Prozent

APE: Turbo für den MT-Übersetzungsprozess

Künstliche Intelligenz verändert die Übersetzungsbranche rasant – und mit ihr die Anforderungen an Effizienz, Qualität und Geschwindigkeit. Wer häufig mit Machine Translation (MT) übersetzt weiß: Nicht immer erfüllt die Engine unseren Anspruch an Qualität und Corporate Language. Hier kommt Automatic Post Editing ins Spiel, kurz: APE.

APE ist ein echter Gamechanger, der in professionellen Übersetzungsworkflows 30 bis 50 Prozent an Aufwänden sparen kann. Unternehmen, die regelmäßig große Textmengen in mehrere Sprachen übersetzen, profitieren von mehr Qualität und weniger Aufwand.

Doch was genau steckt dahinter? Und warum lohnt es sich, APE gezielt an externe Experten wie Transline auszulagern?

Was ist APE?
Eine kurze Einordnung

Im Gegensatz zum klassischen Full Post-Editing (FPE), bei dem menschliche Übersetzer die maschinelle Vorübersetzung manuell überarbeiten, wird APE geprompted oder sogar vollautomatisch durchgeführt: Das KI-Modul korrigiert den Output der MT-Engine in Echtzeit, ohne dass ein Mensch Hand anlegen muss.

Dabei geht es weniger um offensichtliche Grammatikfehler: APE optimiert Terminologie, Tonalität, Stil, Lesbarkeit und Ausdruck, sodass das Ergebnis näher an der Qualität einer menschlichen Übersetzung liegt.

Beispiel gefällig?

Englischer Ausgangstext (korrekt formuliert):

Press the reset button to restart the system.

Typische MT-Ausgabe (Deutsch):

Drücken Sie die Rücksetztaste, um das System neu zu starten.

Was daran problematisch ist:

  1. „Rücksetztaste“ ist eine wörtliche Übersetzung von reset button,
    aber technisch nicht gebräuchlich – im Deutschen wird meist „Reset-Taste“ verwendet.
  2. „...  neu zu starten“ ist grammatikalisch korrekt, klingt aber unnötig kompliziert – in technischer Doku wird oft einfach „starten“ gesagt, weil „neu“ aus dem Kontext heraus klar ist.
  3. Die Satzstruktur ist lang – bei Warnhinweisen oder Handlungsschritten lautet das Motto: je kürzer desto besser.

APE-Korrektur (automatisch erzeugt):

Reset-Taste drücken, um System zu starten.

Was verbessert wurde – automatisch:

  • Fachbegriff korrigiert: „Reset-Taste“ statt „Rücksetztaste“
  • Überflüssiges „neu“ gestrichen – Systemstart ist ohnehin gemeint
  • Satz verkürzt und vereinfacht – entspricht technischem Sprachstandard
  • Anleitungstypisch formuliert: Infinitivstil, wie in technischen Handlungsanweisungen üblich

Automatic Pre-Editing (APrE): Der Ausgangstext macht den Unterschied

Wer maximale Qualität anstrebt, sollte nicht nur das Ergebnis betrachten, sondern auch die Quelle: Hier kommt Pre-Editing ins Spiel. Während APE den Zieltext nach der MT verbessert, sorgt Automatic Pre-Editing dafür, dass schon der Ausgangstext vor der maschinellen Übersetzung klar, konsistent und maschinengerecht formuliert ist.

Ein Beispiel:

Englischer Ausgangstext (Original):

Ensure that the unit is not connected to the power supply before maintenance.

Problem:

  • Der Satz ist grammatikalisch korrekt, aber strukturell mehrdeutig.
  • „... not connected“ kann verschieden interpretiert werden – besonders von einer MT-Engine. Folgende Übersetzung könnte der Output sein:
    Stellen Sie sicher, dass die Einheit vor der Wartung nicht mit dem Stromnetz verbunden ist.
  • Diese Übersetzung ist verwirrend und birgt Sicherheitsrisiken.

Pre-Editierte Version (automatisch erzeugt):

Before maintenance, ensure that the unit is disconnected from the power supply.

  • Die entscheidende Information („disconnected“) steht jetzt früh im Satz, die Struktur ist linear und maschinenfreundlich.

Zusammen ergeben APrE und APE eine leistungsstarke Doppelstrategie:

PhaseMaßnahmeZiel
Vor der MTPre-EditingMT-Eingabe optimieren
Nach der MT      
Automatisches Post-Editing (APE)     MT-Ausgabe stilistisch und grammatikalisch verbessern

Mehr Qualität bei weniger Aufwand: APrE und APE im Zusammenspiel

Automatisches Pre-Editing (APrE) und Automatisches Post-Editing (APE) ergänzen sich optimal: Während Pre-Editing den Ausgangstext gezielt für die maschinelle Übersetzung vorbereitet, sorgt APE im Anschluss für einen sprachlich sauberen Zieltext. Das Ergebnis: bessere Übersetzungsqualität bei deutlich reduziertem Korrekturaufwand.

Selbst ein gut vorbereiteter Text kann nach der maschinellen Übersetzung noch Luft nach oben haben. APrE und APE holen hier das Maximum heraus – ganz ohne manuelle Vor- oder Nachbearbeitung. Die Vorteile sprechen für sich:

  • Bessere Lesbarkeit
  • Klarere Anweisungen
  • Terminologietreue
  • Weniger Aufwand im Review oder In-Country-Check

Gerade bei großen Textmengen – etwa in technischen Dokumentationen, Produktinformationen oder standardisierter Kundenkommunikation – zahlt sich dieser kombinierte Ansatz aus.

Fazit: APrE und APE sind wirksame strategische Werkzeuge für mehr Effizienz und Qualität im MT-Übersetzungsprozess. Besonders im technischen Umfeld liefern sie messbare Vorteile in puncto Verständlichkeit, Geschwindigkeit und Rechtssicherheit.

Jetzt beraten lassen

FAQ: Automatic Post-Editing

Automatic Pre-Editing und Post-Editing sind noch vergleichsweise neue Ansätze im Übersetzungsprozess – mit großem Potenzial für Effizienz und Qualität. Viele Unternehmen stehen hier erst am Anfang. Sie haben Fragen über unsere FAQ hinaus? Wir unterstützen gern persönlich und finden gemeinsam heraus, wie sich diese Lösungen sinnvoll in Ihre Workflows integrieren lassen.
Kontakt zu Transline

Was ist Pre-Editing bei maschineller Übersetzung?

Pre-Editing ist die sprachliche und strukturelle Optimierung des Ausgangstexts vor der maschinellen Übersetzung (MT). Ziel ist es, den Text so vorzubereiten, dass die MT-Engine konsistent, verständlich und möglichst fehlerfrei übersetzt. Besonders in technischen Dokumentationen lassen sich durch Pre-Editing Ambiguitäten, unklare Strukturen und Stilbrüche vermeiden.

Was ist Automatisches Post-Editing?

APE ist ein KI-gestützter Prozess, der den maschinell übersetzten Zieltext automatisch stilistisch und terminologisch verbessert. Im Gegensatz zum klassischen (manuellen) Post-Editing greift APE automatisiert ein – und korrigiert typische Schwächen der MT, wie Lesbarkeit, Ausdruck, Satzbau oder Fachterminologie.

Wann ist der Einsatz von APrE und APE sinnvoll?

Die Kombination aus Automatic Pre-Editing und Post-Editing bietet sich vor allem in Szenarien mit hohem Übersetzungsvolumen, straffen Zeitplänen und standardisierten Texttypen an. Dazu zählen unter anderem technische Dokumentationen, Produktinformationen oder strukturierte Kundenkommunikation. Unternehmen profitieren vom Tempo der Maschine und müssen zugleich nicht auf Qualität verzichten.

Wie viel Aufwand spart APE im Übersetzungsprozess?

Mit Automatischem Post-Editing können je nach Textart und Ausgangsqualität 30 bis 50 % der Nachbearbeitungsaufwände eingespart werden. APE reduziert zudem den Aufwand in nachgelagerten Schritten wie Review, In-Country-Check oder Qualitätssicherung, da viele sprachliche Schwächen bereits automatisch korrigiert wurden.

Ersetzt APE den menschlichen Editor?

Nein – APE ist kein Ersatz, sondern eine Ergänzung im Übersetzungsworkflow. Es verbessert den MT-Output automatisiert, kann aber nicht die inhaltliche Prüfung, stilistische Feinabstimmung oder kreative Anpassung übernehmen, wie sie etwa bei Marketingtexten erforderlich ist. Im technischen Bereich hingegen ist APE ein effizientes Tool zur Qualitätssteigerung und lässt sich bei Bedarf durch eine humane Überprüfung ergänzen.

Welche Vorteile bietet APE für technische Dokumentationen?

Technische Texte stellen besondere Anforderungen an Genauigkeit, Verständlichkeit und Einheitlichkeit. APE trägt hier wesentlich dazu bei, dass Anleitungen klar formuliert sind, technische Begriffe konsistent verwendet werden und sprachliche Standards eingehalten werden. Dadurch lassen sich Fehlinterpretationen vermeiden, die Nutzerführung verbessern und potenzielle Risiken, etwa durch missverständliche Handlungsanweisungen, deutlich verringern.

Lässt sich APE individuell anpassen?

Ja. Die APE-Workflows bei Transline lassen sich kundenspezifisch konfigurieren – etwa durch Vorgaben zur bevorzugten Terminologie, Satzstruktur oder Tonalität. Auch ein Vorab-Briefing mit konkreten Anforderungen ist möglich. Transline erstellt daraufhin gezielte Prompting-Vorschläge, die direkt im APE-Prozess verwendet werden.
Auch interessant...
News 26.07.2019
NEU: Transline zertifiziert nach Post-Editing-Norm ISO 18587
arrow
Mehr erfahren
Weitere Beiträge
E-Mail schreiben
Anrufen
Beratungstermin buchen
Anfrage senden