
Übersetzungsgerechtes Schreiben bedeutet, Ihre Texte so zu strukturieren, dass sie sich ohne unnötigen Aufwand und eindeutig in andere Sprachen übertragen lassen. Ihren Schreibstil müssen Sie dafür nicht komplett verändern. Sie lernen aber, bestimmte Fehler zu vermeiden, die später zu Rückfragen, Missverständnissen und letztlich zu kostspieligen Korrekturen führen können.
Seit Juli 2022 gibt es mit der DIN-Norm 8579 einen offiziellen deutschen Standard für übersetzungsgerechtes Schreiben. Sie definiert, worauf es ankommt: klare Strukturen, eindeutige Begriffe und verständliche Sätze. Die meisten Empfehlungen der DIN-Norm 8579 erleichtern nicht nur die Übersetzung in andere Zielsprachen, sondern machen Ihre Texte auch für deutschsprachige Leser verständlicher.
Ein Satz mit mehr als 25 Wörtern erhöht die Übersetzungszeit um durchschnittlich 15 bis 20 Prozent. Denn: Übersetzer müssen komplexe Satzstrukturen erst entschlüsseln, bevor sie sie in die Zielsprache übertragen können. Besonders tückisch sind dabei Satzklammern, bei denen Verbteile weit auseinanderstehen. Solch ein Konstrukt kann in anderen Dokumenten selten wiederverwendet werden.
Praktischer Tipp: Teilen Sie lange Sätze auf. Statt "Die Maschine, die gestern geliefert wurde und deren Installation für nächste Woche geplant ist, muss vor der Inbetriebnahme noch von unserem Techniker überprüft werden" schreiben Sie besser: "Die Maschine wurde gestern geliefert. Die Installation ist für nächste Woche geplant. Vor der Inbetriebnahme muss unser Techniker sie noch überprüfen."
Wenn Sie dasselbe Bauteil mal als "Ventil", mal als "Klappe" und mal als "Verschluss" bezeichnen, entstehen Unklarheiten. Eine einheitliche Terminologie reduziert Rückfragen von Übersetzern um bis zu 60 Prozent. Zudem können Ihre Texte so leichter wiederverwendet werden.
Praktischer Tipp: Erstellen Sie eine Terminologie-Datenbank für Ihr Unternehmen. Legen Sie genau fest, welcher Begriff für welches Produkt oder welche Funktion verwendet wird. Diese Liste dient nicht nur als Referenz für Ihre Redakteure, sondern auch als wertvolle Grundlage für Übersetzer.
"Die Einstellungen werden vorgenommen". Von wem? Wann? Wie? Passivkonstruktionen lassen viel Raum für Interpretationen und führen schnell zu Missverständnissen.
Praktischer Tipp: Verwenden Sie aktive und deutliche Formulierungen. Statt "Die Wartung ist durchzuführen" schreiben Sie "Führen Sie die Wartung durch" oder "Der Techniker führt die Wartung durch".
Ein besonders effektives Werkzeug zur Kostensenkung ist ein Translation Memory-System (TM). Diese digitale Datenbank speichert alle bereits übersetzten Sätze und Textbausteine. Bei neuen Übersetzungsprojekten erkennt das System automatisch, welche Passagen bereits übersetzt wurden.
Die Kostenersparnis durch das Translation Memory ist erheblich: Identische Wiederholungen (sogenannte 100%-Matches) müssen nur noch im Kontext geprüft werden oder können je nach Textart bei der Übersetzung ausgeschlossen werden. Bei ähnlichen Textpassagen mit 85 bis 99 Prozent Übereinstimmung zahlen Sie so nur einen reduzierten Wortpreis.
Besonders effektiv ist die Verwendung von Simplified Technical English (STE), einem kontrollierten Englisch mit nur etwa 850 Grundwörtern – plus Ihrer spezifischen Fachterminologie. Was zunächst limitiert klingt, ist in der Praxis erstaunlich wirkungsvoll. Die Luft- und Raumfahrtindustrie spart durch die Verwendung von Simplified Technical English durchschnittlich 30 Prozent ihrer Übersetzungskosten.
Praktischer Tipp: Das Prinzip lässt sich auch auf deutsche Texte übertragen. Verwenden Sie einfache, eindeutige Begriffe statt komplizierter Umschreibungen. Schreiben Sie beispielsweise "prüfen" statt "einer Überprüfung unterziehen" oder "verwenden" statt "zur Anwendung bringen".
Sie müssen nicht gleich Ihre gesamte Dokumentation umgestalten. Starten Sie mit diesen einfachen Schritten:
Die Investition in klare und gut strukturierte Texte zahlt sich mehrfach aus: Übersetzungskosten und Bearbeitungszeiten werden reduziert – und Ihre internationalen Kunden profitieren von klar verständlichen Texten.
Beginnen Sie heute mit den ersten Schritten: Achten Sie bei Ihrem nächsten Text auf die Satzlänge, erstellen Sie eine erste Terminologie-Liste und formulieren Sie aktiv statt passiv. Jeder dieser Schritte bringt Sie der optimalen Vorbereitung Ihrer Übersetzung ein Stück näher – und Ihrem Ziel, hochwertige Übersetzungen zu einem fairen Preis zu erhalten.
Wir bei Transline unterstützen Sie gerne auf diesem Weg. Mit unserer langjährigen Erfahrung in der technischen Übersetzung wissen wir, worauf es ankommt. Sprechen Sie uns gerne an: Gemeinsam finden wir die beste Lösung für Ihre internationale Kommunikation.
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