Translation-Memory-Systeme und Terminologiedatenbanken

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18.07.2017

Das Translation-Memory (TM) ist das elektronische Gedächtnis des Übersetzers. Hier werden die bereits von einem Human-Übersetzer angefertigten Übersetzungen für zukünftige Verwendungen gespeichert.

Dazu wird der Ausgangstext automatisch in so genannte Textsegmente zerlegt, d. h. in kleine, noch sinnvolle Texteinheiten. Beim Übersetzen wird dann jedem Textsegment des Ausgangstextes das entsprechende Segment des übersetzen Textes zugeordnet. Diese Textpaare werden im Translation-Memory gespeichert.

Erklärvideo: Wie funktioiniert ein TM?

Zusätzlich pflegt der Übersetzer direkt während des Übersetzens die spezifische Fach- und Kundenterminologie (Fachwortschatz) in eine Wörterbuch-Datenbank ein.

Bei einer Folgeübersetzung wird der neue Ausgangstext in einem ersten Schritt in Textsegmente zerlegt. Diese werden mit den Textsegmenten des früheren Ausgangstextes verglichen. Übereinstimmende Textsegmente werden im neuen Text durch die bereits im Translation Memory gespeicherten Übersetzungen ersetzt. Für den Human-Übersetzer bleiben nur noch die nicht übereinstimmenden Segmente zur Übersetzung.

Neben den zu 100 % übereinstimmenden Textsegmenten wird auch für ähnliche Textsegmente eine entsprechende Übersetzung aus dem Translation Memory angeboten. Die Abweichungen, z. B. geänderte Maßangaben oder Produktnamen, werden gekennzeichnet. Der Übersetzer prüft die angebotene Übersetzung, akzeptiert oder ändert sie bzw. lehnt sie ab.

Auch für die Übersetzung der neuen Textsegmente kann der Übersetzer natürlich auf das Wissen im Translation Memory oder der Wörterbuch-Datenbank zugreifen. Dadurch wird die Fach- und Kundenterminologie konsistent verwendet und die Übersetzungen haben eine gleichbleibend hohe Qualität – auch wenn aus Zeitgründen ein ganzes Übersetzerteam an einem Text arbeiten muss. In diesem Fall greifen alle Übersetzer auf ein gemeinsames Translation Memory und ein gemeinsames Wörterbuch zu.

Terminologiedatenbank

Eine Terminologiedatenbank verwaltet nicht nur die interne Unternehmensterminologie, sondern kann zudem qualitativ hochwertige Wörterbücher beinhalten. Terminologiedatenbanken sind mit unternehmensspezifischen Wörterbüchern vergleichbar, die sowohl spezielle als auch allgemeinsprachliche Terminologiequellen optimieren und erweitern.

Eine Terminologiedatenbank besteht aus den Termini in der Ausgangssprache und den dazugehörigen Entsprechungen in einer oder mehreren Zielsprachen. Zu den ausgangssprachlichen Termini können Definitionen, Kontextsätze, Bilder und viele weitere Informationen gespeichert werden.

Vorteile einer Terminologiedatenbank

Neue Terminologiedatenbanken sind häufig nicht sehr umfangreich, selbst wenn sie mit Terminologie-Extraktionstools erstellt wurden. Externe Wörterbücher erweitern die bestehenden Inhalte von Terminologiedatenbanken und erleichtern so die tägliche Arbeit. Sie leisten häufig wertvolle Unterstützung bei der Definition oder Übersetzung unklarer Begriffe.

Terminologiedatenbanken sind entscheidend für die Gewährleistung hochwertiger Dokumentationen und somit auch hochwertiger Produkte. Terminologiedatenbanken sorgen zugleich für eine optimierte interne und externe Kommunikation und beschleunigen den Übersetzungsprozess.

Parallele Nutzung von Translation Memory und Terminologiedatenbank

Da viele Benutzer parallel mit Translation Memories, Terminologiedatenbanken und Wörterbüchern arbeiten, ist eine Integration aller Hilfsmittel sinnvoll. Die führenden TM-Hersteller haben deshalb integrierte Terminologielösungen entwickelt, die dieser Herausforderung gerecht werden.

Überall, wo Fachwissen erarbeitet, dargestellt, vermittelt und angewendet wird, ist Terminologie unverzichtbar – also gerade auch im Wirkungsbereich der Technischen Kommunikation.

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